Altes Fährhaus
Hausbesitzer: Thomas Kootz
Mit dem Bau der französischen Festung Montroyal (1687), unter Ludwig XIV., zu der die Bewohner der umliegenen Orte Baumaterial und Möbel liefern mußten, wurden laut einer französischen Order auch bis zu 8000 Mann zu Bau- und Frondiensten herangezogen.
Die Truppen Ludwig XIV. machten sich damals die Zerlegbarkeit der Fachwerkbauten zu Nutzen und transportierten jegliches Fachwerkgebälk, das auseinander genommen werden konnte, aus unserem Gebiet mit dem Schiff nach Montroyal. Somit mußte auch das Gebälk des alten Pündericher Fährhauses den Weg nach Montroyal antreten.
Die Friedensschließung von Rijeswijk (1697), auf der Frankreich Lothringen und die rechtsrheinischen Besitzungen verlor, bestimmte u. a. auch die Schleifung der Festung Montroyal. So konnten sich die Bewohner der näheren Umgebung, die vorher ihr Fachwerkgebälk an Montroyal abgeben mußten, schadlos halten.
Die Block- und Fachwerkbauten wanderten wieder den Weg zurück, von wo sie ursprünglich geraubt worden waren. Jedoch wurde in den meisten Fällen das Gebälk verwechselt und untereinander vertauscht. So kam es vor, dass verschiedene Fachwerkteile, wie dies auch beim Pündericher Fährhaus der Fall ist, nicht recht zueinander passen.
Altes Pfarrhaus
Hausbesitzer: Familie Sattler / Mergler
Ehemaliges Herrschaftshaus der Grafen von Kesselstatt; im 17. Jahrhundert übergegangen auf die Grafen von Manderscheid. Das Haus diente vorwiegend als Ferien- und Sommerdomizil der gräflichen Herrschaft.
Anfang des 19. Jahrhunderts gelangte das Haus in den Besitz der geistlichen Herren von Pünderich, die fortlaufend bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts hier residierten.
Ein besonders schön hergerichteter Raum wurde bis in jüngste Vergangenheit als „Bischofszimmer“ bezeichnet. Hier hat wohl der Trierer Bischof übernachtet wenn er seine „Schäfchen“ in Pünderich besuchte.
Die Familie Sattler/Mergler hat dieses alte Gebäude in den vergangenen Jahren sehr aufwändig restauriert und teilweise wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt.
Altes Winzerhaus
Hausbesitzer: Dagmar und Dr.Michael Dederer
Moselländisches Winzerhaus aus dem 17. Jahrhundert und ehemaliges Wirtschaftsgebäude aus der Jahrhundertwende 17./18.Jahrhundert. Das Nebengebäude wurde ursprünglich als Viehstall und Scheune errichtet. Später, um 1850-1860 zur Schreinerei umgebaut und bis 1920 als solche genutzt. Zweiter größerer Umbau zwischen 1920-1925 zum reinen Wohnhaus.
Seit 1996 wird das jetzige Doppelhaus von den heutigen Besitzern umgebaut und restauriert.
Dabei wurden alte und neue Lehmbautechniken, zusätzliches Holzständerwerk innen, neuer Dachaufbau mit Naturschieferdeckung und Fachwerkrestaurationen in alten Handwerkstechniken Außen und Innen durchgeführt.
Der Außenputz ist ein Sumpfkalkputz; Innen wird ausschließlich mit Lehmputz gearbeitet. Das Eichefachwerk wurde gebürstet, zum Teil ergänzt und repariert, abschließend mit Leinöl behandelt.
Herrschafthaus
Hausbesitzer: Familie Birgit Mergler
Das Herrschaftshaus wurde von einem Ürziger Pfarrer als Altersruhesitz um 1785 erbaut.
Bei dem Wohngebäude handelt es sich um einen barock- klassizistischen Mansarddachbau mit einem massiven Moselschieferbruchsteinmauerwerk im Erdgeschoss und einem Fachwerkobergeschoss.
Um 1840 ging das Haus in den Besitz der Familie Lenz über und befindet sich in der 4. Generation im Familienbesitz.
Die Jugendstilhaustür wurde von Schreinermeister Matthias Lenz um 1900 eingebaut. Beim Jahrhunderthochwasser im Dezember 1993 war auch dieses Haus mit einer Wasserhöhe von 50 cm im Wohnbereich betroffen. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten und der Fachwerkfreilegung 1995 wurde das Gebäude am 09.01.1996 durch die Kreisverwaltung förmlich unter Denkmalschutz gestellt.
Eltzerhof
Hausbesitzer: Weingut Herbert Klaes
Nach einer Urkunde Anno 1600 wurde der „Zehnte“ (Steuerabgaben der damaligen Zeit) folgendermaßen aufgeteilt:
Das Kloster Marienburg erhielt ein Drittel des „trockenen“ (Frucht) und „nassen“ (Wein) Zehnten. Zwei Drittel des trockenen Zehnten standen dem Grafen von Eltz zu, während sich die zwei Drittel des nassen Zehnten das Kloster Eberhardsklausen, der Graf von Manderscheid und der Herzog von Aremberg teilten.
Zu Zeiten hatten auch die Grafen von Daun Anteil am Pündericher Zehnten.
Um 1656 zog der Erzbischof von Trier ein Drittel des nassen und trockenen Zehnten ein. Zwei Drittel des Weinzehnten das Kloster Eberhardsklausen und die Grafen von der Mark. Zwei Drittel des Fruchtzehnten erhielten die Grafen von Eltz. (Burg Eltz)
Haus Kerner
Hausbesitzer: Hildegard und Josefa Kerner
Das Haus Kerner ist wohl eines der ältesten Häuser Pünderichs. Es stammt aus dem Jahre 1516.
Der ältere Teil des Hauses besteht aus einem sehr malerischen Erker von recht großem Umfang. Der später angebaute rechte Teil ist ein Massivbau, dessen Giebeldreieck mit Fachwerk versehen ist. Bei der Freilegung des Fachwerks wurde ein großer Schacht entdeckt, der offenbar zur Signalisierung mittels Feuerzeichen diente.
In der Zeit, als das Moseltal von Kaiser Napoleon besetzt war, diente dieses Haus als kaserniertes Haus. (Offizierskasino). Die freigelegte Hausnummer (3758) stammt aus dieser Zeit. Besitzer des Hauses sind Hildegard Kerner und Josefine Endo.
Altes Moselhaus
Du bist randvoll gefüllt mit Leben,
du altes Haus im Moselland.
Dein Gestern geht noch so lebendig
mit deinem Heute Hand in Hand.
Aus deinen Mauern weht ein Atem
aus längst vergangner alter Zeit.
Geschichte spricht aus deinen Räumen,
die ahnen lässt von Freud und Leid.
Warst vielen Menschen ein Zuhause,
von der Geburt bis in den Tod.
Du hörtest frohes Kinderlachen
und manchen Seufzer in der Not.
Bist zeitlos, weil von schlichtem Wesen,
das heute so wie einst gefällt.
Schenkst denen, die in dir verweilen,
ein kleines Stückchen heile Welt.
Du bist wie eine kleine Insel
im ruhelosen Meer der Zeit.
Es ist, als könntest du sie stillen,
die Sehnsucht nach Geborgenheit.
Bist liebenswerte Zeitgeschichte,
du altes Haus im Moselland.
Der wechselvollen Zeit zu sagen:
Seht her, das Gute hat Bestand!
24. September 2003
Pfarrkirche Maria Himmelfahrt
Die heutige Kirche wurde unter dem Pfarrer Mathias Wilms (von 1746-1773 im Amt) errichtet.
Paul Staehling, der Baumeister der Springiersbacher Kirche übernahm den Neubau und stellte sie 1766 fertig.
Kirche und Sakristei kosteten damals 2540 Reichstaler.
Aber bereits 1776 mußte Baudirektor Seiz, ein Schüler Balthasar Neumanns, die Kirche wegen erheblicher Baumängel, -besonders am Gewölbe und Dachstuhl-, besichtigen und instandsetzen. 1781 wurde unsere Pfarrkirche von Weihbischof Joh. Maria Cuchot d`Herbain geweiht. Auf der Orgelempore steht eine echte Stumm-Orgel, die in den Jahren 1813-1815 von den Brüdern Franz-Heinrich- und Carl Stumm aus Rhaunen-Sulzbach gebaut wurde.
Im Glockenturm befinden sich heute 4 Glocken. Im 2. Weltkrieg mußten zwei Glocken für Kriegszwecke abgeliefert werden, kamen aber 1947 unbeschädigt zurück. Die älteste Glocke aus dem 15. Jahrhundert hat einen Durchmesser von 58 cm und die Umschrift lautet:
Ich lobe den wahren Gott – Ich meide den Teufel – Ich rufe die Gläubigen.
Altes Rathaus
Hausbesitzer: Marianne und Wolfgang Wondra
Altes Rathaus aus dem 16. Jahr-hundert. Von 1829 an Schulhaus der Gemeinde Pünderich bis 1905 das neue Schulgebäude eingeweiht wurde.
Über der Turmtür der Spruch:
„Fred in disem Hus – Ders net Helt Bleib Drus“
Das Gebäude wurde in den vergangen Jahren von den heutigen Besitzern sehr aufwändig renoviert und der Treppenturm mit einem sehr schönen Turmdach versehen.
Kurfürstliches Fachwerkhaus
Hausbesitzer: Werner Reis
Altes Fachwerkhaus aus dem Jahre 1565. Das Haus ist zweigeschossig und mit einem Zwergwalmgiebeldach versehen. Am Eckpfosten rechts ist das Wappen des Trierer Kurfürsten Johann dem VI. von der Leyen; demnach ein kurfürstliches Gebäude.
Weinschiffchen
Hausbesitzer: Weingut Herbert Dahm
Das schiff-förmig erbaute Fachwerkhaus besteht aus einer Gruppe von drei Hauselementen, die mit Brüstungsfeldern in Rautenform und kleinen Andreaskreuzen verziert sind.
Besonders fein das Fachwerkoval über der horizontalgeteilten Türe mit Sonnensymbol. Die zwei Obergeschosse werden im Treppenerker fortgeführt und bringen der Gruppe eine harmonisch-belebte Note. Das Haus stammt aus dem Jahre 1517.
Haus Schilling
Hausbesitzer: Familie Melsheimer – Schilling
Dieses Fachwerkhaus ist ein Doppelhaus aus verschiedenen Jahrhunderten. Das Haupthaus (unterer Teil) ein Massivbau aus dem Jahre 1517. Der jüngere, obere Teil, ein Fachwerkhaus aus dem Jahre 1632. Dieser Teil des Hauses war Sitz und Wohnung eines gräflichen Lehnsherren und Dingvogtes „Von der Mark“, wogegen der untere Teil für das Gesinde bestimmt war.
Die Erhaltung dieses schönen Gebäudes verdanken wir dem Kirchenmaler Georg Schilling, der das Gebäude Anfang der sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts komplett restaurierte und das Fachwerk freilegte. Die zwei übereinanderliegenden Kreuz-gewölbekeller unter dem Massivbau von 1517 sind das wohl älteste erhaltene Gebäude von Pünderich.
Jm Keller ist noch der Ansatz eines unterirdischen Ganges zu sehen, der in früherer Zeit wohl verschiedene Häuser miteinander verband und vielleicht auch als Fluchtstollen genutzt wurde.
Springiersbacher Hof
Hausbesitzer: Familie Alois Feiden und Weingut Siegbert Lay
Ältester noch vorhandener Zehnthof von Pünderich, dem Augustiner-Chorherren-Kloster Springiersbach zugehörig. Einer der 30 Höfe des restlichen Reichsgutes an der Mosel zwischen Eltz und Lieser, in Anlehnung an die Pfründe und geistlichen Regeln der Marienburg.
Erstmals Urkundlich bestätigt wurde der Springiersbacher Hof im Jahre 1142 von Papst Honorius II.. Erzbischof Albero von Trier hat der Abtei Springiersbach die Pfarrkirche auf dem Petersberg (Marienburg) neben den zugehörigen Filialkirchen in Punderacha, Kaimt, Merl, Corray und Zell übertragen.
Über der Haustür das Wappen des Springiersbacher Abts Joh. Heinrich Wassenberg mit der Jahreszahl 1741. Außerdem eine Moselhöhenmarke von 1784.
Zehnt-und Lehenshof St.Matthias
Hausbesitzer: Familie Eckard Schröder
Imposanter Lehenshof der Abtei St. Matthias in Trier zugehörig.
Dieses Gebäude war Sitz und Wohnstatt der jeweiligen Dingvögte und Lehensherren, sowie des Hofmannes der oben angegebenen Abtei St. Matthias.
Hierzu gehörte das gegenüberliegende Gebäude (Keltenstr.1). Hier war die zugehörige Kelterei und die Erhebungsstelle des Frucht- und Weinzehnten mit Gesinderäumen.
Diese Gebäude sind eine seit 1670 urkundlich bestätigte Niederlassung der Abtei St. Matthias.
Zehnt- und Lehenshof des Stifts St. Simeon
Hausbesitzer: Manfred Busch
Zehnt- und Lehenshof des Stifts St. Simeon in Trier.
Dieses Gebäude war seit 1530 Wohn- und Lagerhaus der vom St. Simeonsstift in Trier eingesetzten Lehensherren, Dingvögte und Hofmänner.
Eine großräumige Kelterei befand sich im Hinterhaus sowie eine zweite Kelteranlage im heutigen Haus von Trude Simonis in der Rathausstraße.
Auffallend ist der große Torbogen und rechterhand zwei, in Rokoko-Elementen reich geschnitzte Türen.
Grundschule Pünderich
In einem 95 Jahren alten Bruchsteingebäude mit Treppengiebeln (erbaut 1895/96, Einweihung, 1. Okt. 1896) befindet sich die Grundschule für die Gemeinden Briedel und Pünderich. Das gesamte Schulhaus wurde in den Jahren 1986/87 komplett renoviert und bedarfsgerecht umgebaut.
Zur Zeit werden in 4 Klassen 48 Schüler und Schülerinnen aus 4 Jahrgangsstufen unterrichtet. (Stand 2008)
Ein Musik- und Werkraum sowie ein Computerlabor mit Internetzugang sind unter anderem die Grundlage für modernen und zukunftsorientierten Unterricht. Das Schulgebäude wird ergänzt durch eine Sport- bzw. Mehrzweckhalle neben dem Schulhof.