Klatsch und Tratsch

Pündericher Briefe Teil 8

Birgit Goeres stellte uns diesen Brief über die Kriegsweihnacht 1942 zur Verfügung. Willi Buhs beschreibt seine Weihnacht an der Front. Die Rechtschreibung des Briefes ist weitestgehend original belassen. Die Zeilenlänge entspricht der des Originals.Möchten Sie diesen Brief ausdrucken, nutzen Sie bitte das PDF

Weihnachten, den 25.12.42

Liebe Eltern!

Ein frohes und glückliches neues Jahr 1943 wünscht
Euch liebe Eltern euer Willi. Hoffentlich bin ich nächstes
Jahr wieder zu Hause und könnte wieder in
Frieden Silvester feieren. Und wünsche auch, dass Ihr
noch viele Jahre mit uns Silvester feiern könnt.

In diesen Tagen, wenn man so weit von
der Heimat entfernt ist,
denkt man doch am
meistens an zu Hause, das liegt nun mal so
am Deutschen Menschen. Wir haben uns auch
ein kleines Weihnachtsbäumchen gemacht, geschmückt
haben wir es mit weißer Watte, so dass es
ganz schön aussieht. Für Weihnachtsgeschenk haben
wir 100 Zigaretten, 1 Zigarre, 2 Riegel Schokolade,
paar Tütchen mit Bonbons und 1 Pfund Gebäck
bekommen. Also können wir mit dem schönen
Paketchen von zu Hause ganz gut bisschen
feiern. Weihnachten wird auch Adolf zu Hause
gewesen sein, habe wenigstens eine Karte

nach Euch zu Hause geschrieben. Das Christkind
wird für dieses Jahr für die Kleine auch
ganz arm gewesen sein.

Auf frohes Wiedersehen in der Heimat
grüßt Euch liebe Eltern euer
Sohn Willi

Habe vorgestern das Verdienstkreuz 2. Klasse
mit Schwerten erhalten.

In bestimmten Abständen werden diese Briefe von Pünderichern veröffentlicht, die das Leben und die Geschehnisse unseres Dorfes in der Vergangenheit zum Inhalt haben. Wir möchten Euch Interessantes über unsere eigene Vergangenheit bieten und gleichzeitig weitere Mitbürger dazu anregen, mit eigenen Beiträgen die Serie zu bereichern und um ihr Kontinuität zu verleihen.
Gleichzeitig bietet sich für uns alle dadurch die Gelegenheit, Wissen und Dokumente, die vielleicht in der nächsten Generation mangels Interesse und Schwerlesbarkeit nicht aufbewahrt werden, für unsere Nachwelt und Ortsgeschichte zu erhalten.Die Briefe werden auf den Seiten der Dorfchronik gesammelt.Wer eigene Beiträge zur Verfügung stellen möchte, wende sich bitte an:
Paul Ludwig Mertes,
Tel.: 0 65 42 – 2 20 10

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