Klatsch und Tratsch

Neuseeländisches Winzertagebuch Teil II

Falls Sie die bisherigen Teile nicht mitbekommen haben – hier eine Übersicht:
Neuseeländisches Winzertagebuch Teil I

Hallo liebe Leser,

zuerst einmal möchte ich mich für die positiven Rückmeldungen und die Grüße aus der Heimat bedanken. Es freut mich, dass das Winzertagebuch so guten Anklang findet.

Ich habe mich mittlerweile gut in Neuseeland eingelebt, mir gefällt es hier sehr gut. Die Landschaft ist unwahrscheinlich abwechslungsreich und sehr reizvoll, die Natur ist teilweise vollkommen unberührt. Von Urwald bis Steppenlandschaft, von Traumstrand bis zum alpinen Gebirge, hier kann man alles erleben. Es ist fast so schön wie an der Mosel 🙂
Dass man sich hier schnell wohl fühlt liegt hauptsächlich auch an der Mentalität der Kiwi’s, die alle sehr gastfreundlich, überwiegend auch ziemlich ausgeglichen und entspannt sind.

Das Essen hier ist einigermaßen zufrieden stellend. Da die allermeisten Neuseeländer ihre Wurzeln auf den britischen Inseln haben, ist das Essen logischerweise sehr von der englischen Küche geprägt. Meistens fehlt es an Finesse, aber wahrscheinlich bin ich auch von daheim verwöhnt… In den letzten Tagen war es besonders hart für mich. Ständig lag ein Geruch in der Luft wie ich ihn eigentlich nur vom Strassenfest bei uns „uff der Kiehr“ kenne. Eine ganz spezielle Duftmischung aus frisch gekochter Marmittchessopp von meiner Mama und Grillschinken vom Alfred (Kiehra). Aber eigentlich wünsche ich mir einfach nur ´en „Schmeer“, mit dem guten Roggenmischbrot von unserem Bäcker. Dazu ein gut abgehangener Rohesser oder „´en Stickelchije Wuscht“ vom Wuschti. So etwas Gutes bekommt man hier nämlich nicht.

Da es sich bei meinem Bericht ja um ein Winzertagebuch handelt will ich auch noch ein bisschen vom Weinbau berichten. Ich habe mir gedacht, dass ich im zweiten Teil die riesigen Weinberge in Marlborough ansprechen sollte, denn das war selbstverständlich das erste was mir hier aufgefallen ist.

Aus dem Flugzeug, während dem Landeanflug, waren die gigantischen Ausmaße besonders gut zu erkennen. Aber auch wenn man mit dem Auto hier durch die Landschaft fährt, sieht man wie unvorstellbar groß die Parzellen sind. Die Weinkellerei „Whitehaven“ bei der ich arbeite besitzt selber auch einige Weinberge. Damit man eine Vorstellung bekommt habe ich mir mal die Eckdaten eines Beispiel-Wingerts erfragt: Sage und schreibe 1615 Zeilen bei 2,50m Zeilenbreite. Die Länge der Zeilen beträgt zwischen 500 und 600 Meter. Somit hat dieser Weinberg mal gerade eine Fläche von 200 Hektar (bei 2222 Reben je ha).

Wie auf den Bilder zu erkennen ist, wird der Drahtrahmen dementsprechend etwas stabiler gestaltet. Anstatt den Endpfosten vom Briedeler Raiffeisen wird hier der Typ „Telegrafenmast“ verwendet.
Der Boden hier in Marlborough ist sehr karg. Die obere Schicht des Erdreiches besteht meist aus einem Gemisch von Kieselsteinen, Sand und sandigem Lehm. Da diese Kombination eine sehr gute Drainagewirkung besitzt, versickert Oberflächenwasser sehr schnell. Daher werden hier auch sämtliche Weinberge bewässert. An Wasser mangelt es also offensichtlich nicht.
Übrigens ist der Weinbau hier in Neuseeland noch sehr jung, die ersten Reben wurden 1970 gepflanzt.

So, wünsche allen schon mal einen schönen 1. Mai, besonders „den Hexen“ im Wald. Trinkt einen für mich mit! Ich melde mich dann wieder wenn die nächste Story fertig ist.

Viele herbstliche Grüße aus Neuseeland, Matthias

gisela burger

ach, matthias, ich schicke dir eine nase voll, von allem was du gerne
essen möchtest., leider geht es nicht anders. schade !!

bei -maggikraut- geht es mir ähnlich,

grüße aus dem z,zt. warmen moseltal
gisela b.

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